Wie eine Sprecherin der EU-Kommission mitteilte, sei der entsprechende Vertrag in Höhe von 63 Millionen Euro bereits unterzeichnet worden. So solle die Lieferung den EU-Mitgliedsstaaten und Großbritannien ab Anfang August zur Verfügung stehen. Diese erste Charge werde jedoch nur den unmittelbaren Bedarf decken. Darum bereite die EU-Kommission weitere Lieferungen vor, um ab Oktober den zusätzlichen Bedarf zu decken.
Eine fünftägige Behandlung mit Remdesivir wird nach Angaben der Nachrichtenagentur Reuters 2100 Euro pro Patient kosten.
Am vergangenen Freitag hatte US-Präsident Präsident Donald Trump mitgeteilt, dass die US-Behörden tatsächlich 90 Prozent der Weltvorräte von Remdesivir aufgekauft hätten. Laut Trump hat das Medikament „eine großartige Wirkung (auf Coronavirus)“.
Remdesivir
Das Mittel der US-Pharmafirma „Gilead Sciences“ wurde ursprünglich zur Behandlung der Viruserkrankung Ebola entwickelt, aber nie für diesen Einsatz zugelassen. Später gab es Hinweise darauf, dass es gegen Coronaviren wirken könnte. Remdesivir wird per Infusion verabreicht und hemmt ein Enzym der Viren, das für deren Vermehrung nötig ist.
Tatsächlich zeigt bis heute nur eine einzige Studie die mögliche Wirksamkeit des Medikaments. Im Mai präsentierte ein internationales Team erste positive Ergebnisse im „New England Journal of Medicine“ (NEJM). Rund die Hälfte der 1063 Probanden bekam Remdesivir. Die andere kam in die Kontrollgruppe.
Rund 1.000 Corona-Patienten wurden mit Remdesivir getestet, das Ergebnis: Das Mittel soll die Beatmungszeit in Intensivbetten von 15 auf elf Tage verkürzen. Als Nebenwirkung können aber massive Leberschäden auftreten.
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